Die Schützenbruderschaft

Geschichte der Schützenbruderschaft St. Hubertus Oestinghausen, Krewinkel-Wiltrop und Niederbauer e.V.

von Gerd Oeding

Die erste schriftliche Aufzeichnung von Schützen in Oestinghausen datiert aus dem Jahr 1583.

 

Noch vor der Säkularisation, im Jahr 1801, schließen sich Männer zur hochlöblichen Schützen-Companie für das Dorf Oestinghausen und Bauernschaft (Oesterheide) zusammen und stiften wieder das vorher bestandene Vogelschießen.

 

1841 beschließen die Vorstände der Schützen-Compagnien und der 1840 gegründeten Schützengesellschaft des Kirchspieldorfes Krewinkel-Wiltrop sich zu einer "Vereinigten Schützen-Gesellschaft Oestinghausen St. Hubertus" zusammen zu schließen. Zwei Jahre später treten die die Kirchspieldörfer Niederbauer und auf obrigkeitliche Anordnung Nordwald der Vereinigten Schützengesellschaft bei. Die Schützenfeste finden im Kirchspiel unter Zelten statt. Die Mitgliederliste weist 201 Schützen aus. Die Schützen tragen den blauen Kittel und eine Mütze an der ein Eichenbüschchen stecken muss. Die Offiziere kennzeichnen blaue Schärpen. In27 Paragraphen bestimmen die Statuten die Organisation der Feier des zweitägigen Schützenfestes. Die neue Fahne trägt zwei Bilder: Auf der Schauseite den heiligen Hubertus, auf der Rückseite das Bild des Heiligen Josef.

 

Im ersten Weltkrieg spendet die Schützengesellschaft ihr gesamtes Barvermögen zum Zwecke der Krankenpflege verwundeter Soldaten des Kreises Soest. Ab 1919 finden, mit Ausnahme des Jahres 1923, bis 1933 in gewohnter Weise die Schützenfeste, als Fest der Feste der Dorfbevölkerung mit Gästen, statt.

Die nationalsozialistische Einflussnahme greift auch in der Schützengesellschaft durch. Der Vereinsführer hat das alleinige Sagen. Die Auflagen von Staat und Partei beanspruchen und verändern das Vereinsleben im Reichsbund für Leibesübungen. Die zu bildende Schießgruppe belastet zusätzlich die knappen Vereinsfinanzen. 1939 feiert das Dorf vorläufig das letzte Schützenfest.

 

Der Schützenverein schließt sich Ende der 40er Jahre dem 1928 gegründeten Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften e.V. an. Die gebildete Schützenbruderschaft St. Hubertus Oestinghausen, Krewinkel-Wiltrop und Niederbauer aktiviert sich und erhält ihr beschlagnahmtes Vermögen wieder übertragen.

Hauptaugenmerk legt die Schützenbruderschaft auf die Anlage des Vereinsvermögens zum Gemeinwohl der Dorfbevölkerung. Die Hälfte des Grundbesitzes stellt die Bruderschaft der Jugend des Kirchspiels als Sportgelände zur Verfügung. auf der anderen Hälfte errichten die Schützen ein festes Haus mit Wirtschaftsräumen und vor der kommunalen Neuordnung eine ca. 600 m² große Halle, die im wahrsten Sinne des Wortes als Gemeinschaftshalle genutzt wird. Im Laufe der Zeit kann der Hallenkomplex mit einem Schießstand für die Sportschützen und mit Sanitäranlagen und Umkleideräumen für die Erfordernisse des Spielbetriebs des Sportvereins SG Oestinghausen erweitert werden.

 

Die Generalversammlung beschließt 1982, die Mitgliedschaft im Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften e.V. zu kündigen und dem Sauerländer Schützenbund, Kreisgruppe Soest, beizutreten.

 

In der Erhaltung der Wirtschaftlichkeit der Gemeinschaftshalle liegt heute das große Aufgabenfeld des Bruderschaftesvorstandes.

 

Trotz gelegentlicher Meinungsunterschiede und der Kurzlebigkeit dieser Zeit herrscht ein gesunder Geist in der Schützenbruderschaft, der die Tradition bewahren wird.

 

Ad multos annos - Auf viele Jahre